Das Papiliorama mit Kindern zu besuchen, ist immer eine gute Wahl. So hat es uns jedenfalls unsere Nachbarin geraten. Und damit gebe ich ihr völlig recht. Wir hatten einen sehr gelungenen Ausflug. Bereits für kleinere Kinder gibt es vieles zu sehen und zu entdecken, auch wenn es anstrengend werden kann. Wie es uns ergangen ist und was uns besonders gefallen hat, liest du im folgenden Blogbeitrag.
1. Anfahrt mit dem ÖV
Ich gebe es ja zu, wir sind eher eine Auto-Familie. Ausflüge mit der ganzen Familie sind häufig praktischer und günstiger mit dem eigenen Auto, gerade da Papa Bär und ich nur ein Halbtax und dafür ein günstiges Auto besitzen. An diesem Wochenende, als wir ins Papiliorama wollten, hatten wir unser Auto aber vermietet. Wir vermieten unser Auto regelmässig über eine App. Wie das so funktioniert, kannst du hier nachlesen. So sind wir also mit dem ÖV gegangen. Dabei wurde mir wieder einmal bewusst, wie gut unser ÖV-Netz hier ist. Nur einmal umsteigen und wir waren schon beim Bahnhof Kerzers Papiliorama und somit direkt an unserem Ziel angekommen. Unsere Grosse ist sowieso immer begeistert, wenn sie Bus, Zug oder Tram fahren kann und die Tasche mit Büchern, die ich mit ihr gepackt habe, hat es gar nicht gebraucht. Die Kleine ist auch ohne Nuggi, der zuhause vergessen wurde, eingeschlafen und hat die Fahrt und die Hälfte des Besuchs einfach so verschlafen.
2. Das Papiliorama
Das Papiliorama ist, gemäss der Webseite vom Papiliorama, ein 1’200 Quadratmeter grosser Tropengarten mit über 1’000 Schmetterlingen zum Bestaunen. Der Garten ist sehr schön gepflegt und die Mitarbeitenden engagiert. Die Schmetterlinge, die einem um die Köpfe fliegen, sind das Highlight für Gross und Klein. Unsere Grosse ist ein eigentlicher Schmetterlingsfan und war natürlich enorm begeistert von ihren unterschiedlichen Grössen und Farben – immerhin für die ersten fünf Minuten. Danach holten sie die ganzen Eindrücke ein, die vielen Leute (das Papiliorama war doch ziemlich gut besucht) und die tropische Hitze. Mit etwas Motivation konnten wir den ganzen Durchgang machen, sahen Raupen und verpuppte Schmetterlinge, Schildkröten, Fische und Rochen und natürlich die ganze Farbenpracht der Schmetterlinge.
3. Das Nocturama
In Vollmondnacht-Stimmung bietet das Nocturama die einmalige Gelegenheit, nachtaktive Tiere der Tropenwälder zu beobachten. Wir haben zwar keine freifliegenden Fledermäuse angetroffen, dafür aber eine Faultiermutter mit Jungem, die sich direkt über uns an einem Ast entlang gehangelt haben. Und das in einem Tempo, das dem Namen der Tiere nicht gerecht wird. Auch viele andere lustige, aktive, schnelle, gemütliche und / oder kletternde Tiere haben wir trotz der Dunkelheit gesehen. Im Rundgang durch die Zuchtstation, wo viele der Nocturama-Tierarten im Rahmen von Zuchtprogrammen gezielt gezüchtet werden, sieht man unter anderem Terrarien mit interessantem und teils gruseligem Inhalt. Durch die Infotafeln wurde mir wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig und wertvoll ein Zoo sein kann.
4. Der Jungle Treck
Der Jungle Treck ist eine authentische Kopie eines Naturschutzreservates in Belize Zentralamerika. Unsere Grosse hatte vor allem Freude an den gut sichtbaren Tieren, wie den Pekaris und den Tayras. Natürlich auch an den Rosa Löfflern, die sich frei in der Anlage bewegen und ein beliebtes Selfie-Sujet waren. Ausserdem blühte gerade die Titanwurz-Blume, also die grösste Blume der Welt. Weder unsere Grosse noch unsere Kleine waren darüber beeindruckt, vor allem weil es unbedingt Zeit wurde für eine schwerverdiente Pause.
5. Wild Seeland, europäische Sumpfschildkröten, Chlitierlizäut und Zoë Zoo
Nachdem wir uns gestärkt hatten, machten wir uns auf zum Aussenbereich des Papilioramas. Dort stehen die einheimische Natur, intakte Lebensräume und die Artenvielfalt im Fokus. Wie auch die übrige Anlage ist dieser Bereich gepflegt, schön gestaltet, sehr lehrreich und kinderwagentauglich. Wir waren vor allem angetrieben von dem sinkenden Energielevel unseres Nachwuchses und so war einzig der Streichelzoo ein Ort zum Verweilen. Die Kleine staunte über die Tiere, die um uns herumliefen und vergass sogar für einen Moment, dass sie eigentlich unzufrieden war. Die Grosse war insbesondere fasziniert von einer Ziege, die, wie sie sagte, das Buggy Board am Kinderwagen fressen wollte.
6. Der Naturspielplatz
Das letzte Highlight unseres gelungenen Ausfluges war der Naturspielplatz. Er befindet sich in einem lichten Wald. Das heisst viel Schatten (!), angenehmes Klima und schöne Nischen zum Verweilen, während sich die kleineren und grösseren Kinder austoben können. Auch zum Stillen der Kleinen fand ich ein sehr angenehmes Plätzchen. Es hat verschiedene Spielgeräte und ein Kletterparcours für verschiedene Altersgruppen. Leider war der Wasserspielplatz nur teilweise funktionstüchtig. Alles in allem ein würdiger Abschluss für einen schönen Familientag.
Ein Besuch im Papiliorama in Kerzers ist meiner Meinung nach auf jeden Fall lohnend. Es ziehen sich viele kleine und grosse Highlights durch den ganzen Aufenthalt. Auch für Familien mit kleinen Kindern macht es Spass. Das ganze Gelände ist kinderwagengängig ausser einige Abschnitte, die kann man aber problemlos umfahren. Für unsere Grosse war aber irgendwann einmal der Punkt erreicht, wo sie genug hatte und was danach noch kam war schlichtweg und völlig verständlich zu viel. Wir hatte aber dennoch einen schönen und aufregenden Tag, den wir genossen haben.