Etwa fünf Jahre ist es her, seit wir angefangen haben, unser Essen nach einem Wochenplan zu kochen. Unser System ist immer ein bisschen im Wandel, hat sich keineswegs perfektioniert und hat definitiv seine Knackpunkte. Warum wir immer noch überzeugte Essensplaner sind, lest ihr im folgenden Blogbeitrag.

Die Vorteile liegen auf der Hand: man spart Geld und vermeidet Foodwaste durch einen gezielten Wocheneinkauf, man verschwendet keine Zeit durch die allzeit gefürchtete Frage «Was gibt es heute zu essen?» und man kocht häufiger zu hause. So ein Wochenplan ist eine gute Sache. Das haben wir auch gedacht, als wir damit angefangen haben. Wie wir vorher unser Essen organisiert haben, kann ich mir gar nicht mehr wirklich vorstellen. Wir sind jeweils ziemlich unorganisiert einkaufen gegangen, haben gekauft, worauf wir gerade Lust hatten, googelten des Öfteren im Laden nach Zutatenlisten und gingen häufig kurz vor Ladenschluss einkaufen, um vermeintlich reduzierte Schnäppchen zu ergattern. Das ganze Einkaufsprozedere dauerte lange, wir hatten scheinbar noch Zeit so ohne Kinder. Ich kann mich erinnern, dass wir ratlos durch den Laden geirrt waren und uns nicht entscheiden konnten, was wir an dem Tag kochen wollten.

Wie es angefangen hat

Das wollten wir ändern und so haben wir angefangen einen Wochenplan zu erstellen. Wir sassen einmal in der Woche zusammen und haben eine Liste mit Menüs geschrieben, eines für jeden Tag. Wichtig dabei ist, einen Überblick über die Woche zu haben und zu wissen, an welchen Tagen man überhaupt zuhause isst, an welchen Tagen man etwas mehr Zeit hat zum Kochen und an welchen Tagen man ein einfaches, schnelles Rezept benötigt. Die Rezepte waren solche, die wir immer wieder machen und neue aus Kochbüchern und Google. Anhand dessen haben wir eine Einkaufsliste erstellt und konnten so entspannt einkaufen gehen, und zwar nur einmal in der Woche. In dieser Zeit – vor Corona und vor unseren Kindern – haben wir am Mittag meistens auswärts gegessen, im Büro, an der Uni oder unterwegs und so haben wir auch angefangen am Abend die doppelte Menge zu kochen und am Mittag die Reste mitzunehmen.

Wie es heute aussieht

Am Anfang haben wir die Menüs jeweils den Wochentagen zugeordnet und damit haben wir ziemlich schnell aufgehört. Diese fixe Zuordnung kann praktisch sein, weil man wirklich nicht mehr überlegen muss, was man an dem Tag kocht. Für uns war es definitiv zu unflexibel. Unsere Abendpläne haben sich häufig spontan geändert und manchmal hat man schlicht keine Lust auf das geplante Menü. Wir erstellen somit einfach eine Liste mit Menüs, von der man wählen kann. Die Mengen sind momentan ein Knackpunkt. Einerseits ist es unberechenbar, wie viel unsere Grosse jeweils isst. Manchmal fragt man sich, wohin das Volumen an Essen in ihrem Körper verschwindet. Andere Male nimmt sie zwei, drei Bisse zu sich und behauptet dann, sie habe genug gegessen. Auch sind wir ein bisschen davon weggekommen das Essen stur für den Abend und den folgenden Mittag zu kochen und wir versuchen mehr frisch zu kochen. Das ist auch möglich, da wir häufig zu Mittag zuhause essen. Dass wir dadurch aber fast die doppelte Menge an Rezepten benötigen – ausser man kocht zweimal das gleiche – finde ich schwierig. Manchmal gestaltet sich die Menüplanung an sich schwierig. Je nach Zeitpunkt, Energie- und Lustlevel. Dann ist es jeweils praktisch, wenn man auf altbewährte oder man könnte auch sagen «all time favourite» Menüs zurückgreifen kann. Pizza, Spaghetti Carbonara oder Burger gehen bei uns zum Beispiel immer. Wichtig finde ich aber auch, dass es eben nicht bei diesen drei Rezepten bleibt, sondern, dass neue Rezepte, die der Familie munden, auf die Liste der «all time favourites» kommen und nicht vergessen gehen. Ich nutze dazu OneNote, da ich sowohl auf meinem Laptop wie auch von meinem Smartphone darauf zugreifen kann.

Was wir gelernt haben

 Ich bin mir sicher, dass wir durch die Menüplanung mehr zuhause kochen und abwechslungsreicher essen. Sowohl Papa Bär wie auch ich haben häufig Mühe uns zu entscheiden, gerade bei banalen Dingen. Dass wir die Frage nach dem Essen auf einmal pro Woche oder pro zwei Wochen bündeln, hilft uns dabei. Wir planen es jeweils zusammen, so dass nicht jemand allein die Mental Load dieser Aufgabe tragen muss. Ich kann es mir gar nicht mehr ohne Menüplanung vorstellen. Trotzdem muss man es nicht als absolutes System ansehen. Flexibilität ist sehr wichtig. Auch wenn das heisst, dass wenn wir mal trotzdem keine Lust zum Kochen haben, uns etwas holen, wie zum Beispiel über die App Too Good To Go.

Hier nochmals meine Tipps für eine erfolgreiche Menüplanung:

  • Ich mags gerne flexibel. Für andere funktioniert vielleicht ein genau durchgetakteter unendlicher Menüplan, bei uns nicht. Richte dich bei der Planung an die Bedürfnisse deiner Familie.
  • Ich mags abwechslungsreich. Bei einem Essensplan lassen sich altbekannte Rezepte ideal mit neuen Rezepten zum Ausprobieren kombinieren. Neue Rezepte, die überzeugen, kommen dann auf die Liste der altbekannten.
  • Ich mags einfach. Mach es dir nicht zu schwierig. Es braucht kein ausgeklügeltes System, sondern eine einfache Routine, auf die du immer wieder zurückgreifen kannst. Die Essensplanung soll ein Instrument sein, das dein Leben vereinfacht.